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Beyond Creation: Earthborn Evolution (Review)
Artist: | Beyond Creation |
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Album: | Earthborn Evolution |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Technical/Progressive Death Metal |
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Label: | Season Of Mist | |
Spieldauer: | 46:23 | |
Erschienen: | 24.10.2014 | |
Website: | [Link] |
Komplexe Death Metal-Arrangements mit massig Blastbeats, progressiver Gitarrenarbeit und Fretless Bass: endlich ist sie da, die neue OBSCURA! Aber warum steht da BEYOND CREATION drauf?
Nein, die Trennung von Hannes Grossmann und Christian Muenzer hat nicht so weit geführt, dass OBSCURA jetzt unter neuem Namen firmieren müssen. Vielmehr handelt es sich bei "Earthborn Evolution" um das Zweitwerk der Kanadier BEYOND CREATION, die sich noch nicht mal die Mühe machen den Einfluss ihrer Lieblingsband auch nur ansatzweise zu verschleiern. Geboten wird dementsprechend Technical/Progressive Death Metal, der die Errungschaften von DEATH, NECROPHAGIST, ATHEIST und co. zusammendenkt, sich dabei aber nur um Nuancen von der Interpretation OBSCURAs unterscheidet.
Dass das alles technisch von allerhöchster Güte ist, wird keiner bestreiten. In zehn polyrhythmischen Kompositionen versuchen BEYOND CREATION die meiste Zeit die Grenzen von Raum, Zeit und menschenlichem Können im Zusammenspiel von vier Musikern neu auszuloten, indem sie die verrücktesten Saitengriffe und schrägsten Rhythmus-Figuren ausprobieren und dabei versuchen in 46 Minuten möglichst viele Noten und Details unterzubringen. Zwar drosselt das Quartett hier und da das Tempo zugunsten der genrespezifisch oft geforderten Abwechslung und angenehme Ausflüge in Richtung Jazz, die Überforderung beim Erstkontakt ist trotzdem recht wahrscheinlich, ebenso das freudige Entdecken bei den folgenden Durchläufen.
Neben der meist fehlenden Eigenständigkeit könnte der Hörer aber auch schnell ein songorientiertes Komponieren vermissen. Man wird das Gefühl nicht los, dass eher munter Soloeinlagen aneinandergereiht werden, als dass das Können in einem richtigen Song à la OBSCURAs 'Anticosmic Overload' zusammenfindet. Auch wenn es nicht das Primärziel ist zur Hitmaschine zu mutieren, aber der ein oder andere Moment hätte gerne hängen bleiben dürfen. Ein Problem, das auch den Fretless Bass betrifft: Zwar steht sein Einsatz immer noch für eine gewisse Exotik und schlägt sich aufgrund seines außergewöhnlichen Klangs in der Regel erfrischend dominant im Mix nieder. Leider fehlt Bassist Dominic "Forest" Lapointe ein wenig das songdienliche Spiel seines Instruments, das deswegen zu oft etwas ziellos durch den Soundkosmos von BEYOND CREATION schwirrt.
Wem das alles wurscht ist (und aus guten Gründen auch sein kann), der bekommt einen technisch anspruchsvolle Klangwelt serviert, die erst mal zu zerlegen gilt, um sie voll und ganz genießen zu können. Für Fans anspruchsvoller, harter Musik machen BEYOND CREATION vor allem aufgrund ihrem Wille zur Abwechslung eine Menge richtig und dass sie ihre Instrumente überdurchschnittlich gut zu bedienen wissen, stellt hier niemand in Frage- Aber egal wie es mit OBSCURA weitergeht, mir sind die Parallelen zwischen den Bands viel zu auffällig.
FAZIT: Mit "Earthborn Evolution" schmeißen BEYOND CREATION ihr zweites Technical/Progressive Death Metal-Feuerwerk auf dem Markt, das vor allem an seiner Nähe zu den Kollegen von OBSCURA kränkelt. Mir fehlt zudem ein Plan im Spiel des Fretless-Basses, der ein paar Schlenker zu viel nimmt, sowie der ein oder andere Widerhaken. Dadurch wirkt das Album eher wie eine Sammlung der besten und ohne Zweifel herausragenden Sololeistungen der Musiker, als dass wirklich gute Songs zustande kommen. Genreanhänger können dennoch zufrieden mit ihrer nächsten Privatdissertation beginnen.
P.S.: Warum muss eigentlich jede zweite Death Metal-Band mit einem "unsere-Musik-klingt-wie-diese-majestetisch-furchteinflößende-Skyline-aussieht"-Cover um die Ecke kommen? Das ändert auch diese Alien/Metropolis-Gedächtnis-Variante nix dran.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Elusive Reverence
- Sous la lueur de l'Empereur
- Earthborn Evolution
- The Great Revelation
- Neurotical Transmissions
- Abstrait Dialog
- The Axiom
- L'exorde
- Theatrical Delirium
- Fundamental Process
- Bass - Dominic "Forest" Lapointe
- Gesang - Simon Girard
- Gitarre - Simon Girard; Kévin Chartré
- Schlagzeug - Phillipe Boucher
- Earthborn Evolution (2014) - 9/15 Punkten
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